Galli_01

Galli malt zeichnet oder schneidet, wie man auch Geschichten erzählt. Ihre Bilder wachsen, Figuren und Formen werden immer wieder neue konfiguriert, andere hinzugefügt, manche weggemalt. Wann der Prozess abgeschlossen ist, weiß die Künstlerin nicht, denn wie bei jeder Geschichte, verschieben sich ihre Akzente, wenn sie in einem neuen Kontext wahrgenommen wird. (…) Galli treibt ihr Spiel mit den Bedeutungen, die sich an Dinge, Bilder oder Worte knüpfen. Man spürt ihre Lust uns auf Fährten zu locken, wo die geistige Kontrolle versagt und auch Erfahrungen nicht weiterhelfen. (…) Alles bleibt in der Schwebe. Das Wechselspiel zwischen Form und Formung, zwischen Figur und Farbe, von Fläche zum Raum zwingt den Blick zu nomadisieren. Nie ist klar, ob Formen sich zu Figuren verdichten oder die gegenständlichen Elemente durch die Malweise zerstört werden. (…) Die Malerei vermittelt, was auch die Bildgegenstände chrakterisiert: einen Zustand permanenter Transformation. (…) Galli arbeitet an einer Entschleunigung der Wahrnehmung durch die irritierende Aufforderung, Bilder zu erleben.

Auszüge aus dem Text „Rosa ist eine schöne Farbe, Rosa deckt sehr gut.“ von Dr. Hildtrud Ebert. Der vollständige Text ist im Ausstellungskatalog zum Albert-Weisgerber-Preis der Stadt St.Ingbert 2003 enthalten.

 

Biografie

1944  
geboren in Heusweiler/Saar

1962 – 67  
Studium an der Werkkunstschule Saarbrücken

1969 – 76  
Studium an der Hochschule der Künste Berlin

1975  
Meisterschülerin bei Martin Engelman

1984   
Arbeitsstipendium Kunstfonds e.V.

1989  
Dozentin der Sommerakademie Berlin

1989  
Will Grohmann-Preis

1990  
Villa Romana-Stipendium, Florenz

1992 – 2005  
Professur an der FH Münster

2003  
Albert-Weisgerber-Preis für Bildende Kunst der Stadt St. Ingbert

Galli lebt und arbeitet in Berlin